Die Gesundheit und das Wohlbefinden von Pferden hängen maßgeblich von einer konsequenten Gesundheitsvorsorge ab. Regelmäßige Impfungen und Wurmkuren gehören dabei zu den wichtigsten Maßnahmen, um Ihr Pferd vor Krankheiten zu schützen und eine langfristige Vitalität zu gewährleisten. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Impfungen und Wurmkuren so wichtig sind, welche Vorteile sie bieten und welche Risiken entstehen, wenn man sie vernachlässigt.

Inhalt
ToggleSchutz vor gefährlichen Krankheiten
Impfungen und Wurmkuren spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Ihr Pferd vor ernsthaften Erkrankungen zu schützen:
1. Impfungen
Durch Impfungen wird das Immunsystem des Pferdes gezielt auf bestimmte Erreger vorbereitet. Das bedeutet, dass der Körper bei einem späteren Kontakt mit dem Erreger schnell und effektiv reagieren kann. Zu den wichtigsten Impfungen zählen:
- Influenza: Pferdegrippe ist hoch ansteckend und kann zu Fieber, Husten und Schwäche führen. Regelmäßige Impfungen reduzieren das Infektionsrisiko und mildern den Krankheitsverlauf.
- Tetanus: Eine Infektion mit dem Tetanus-Bakterium, das in der Erde vorkommt, ist oft tödlich. Eine Impfung bietet einen zuverlässigen Schutz gegen diese gefährliche Krankheit.
- Herpesvirus: Equines Herpesvirus (EHV) kann Atemwegserkrankungen, Aborte und neurologische Störungen verursachen. Vor allem in größeren Pferdebeständen ist die Impfung besonders wichtig.
- Tollwut: Tollwut ist zwar selten, aber immer tödlich. In Regionen, in denen Tollwut vorkommt, sollten Pferde unbedingt geimpft werden.
2. Wurmkuren
Würmer können die Gesundheit Ihres Pferdes erheblich beeinträchtigen. Sie schädigen den Darm, entziehen dem Körper wichtige Nährstoffe und können schwere Koliken auslösen. Regelmäßige Wurmkuren schützen vor Parasiten wie:
- Strongyliden: Diese Darmwürmer können die Darmschleimhaut schädigen und den Stoffwechsel belasten.
- Spulwürmer: Besonders bei jungen Pferden führen Spulwürmer zu Wachstumsstörungen und Koliken.
- Bandwürmer: Sie können zu Verdauungsproblemen und schweren Koliken führen.

Vorteile regelmäßiger Impfungen und Wurmkuren
1. Gesundheitsschutz
Der offensichtlichste Vorteil ist der direkte Schutz vor Krankheiten. Geimpfte und regelmäßig entwurmte Pferde sind weniger anfällig für Infektionen und können sich schneller von Belastungen erholen. Zudem senken Impfungen und Wurmkuren das Risiko von Ausbrüchen und Epidemien, insbesondere in Ställen mit vielen Pferden.
2. Höhere Leistungsfähigkeit
Ein gesundes Pferd ist auch ein leistungsfähiges Pferd. Wenn der Körper nicht ständig gegen Parasiten oder Viren kämpfen muss, bleibt mehr Energie für das Training, den Sport und die Freizeit übrig. Regelmäßige Vorsorge sorgt dafür, dass Ihr Pferd fit und belastbar bleibt.
3. Wirtschaftliche Vorteile
Vorbeugung ist in der Regel günstiger als Behandlung. Die Kosten für Impfungen und Wurmkuren sind vergleichsweise niedrig im Vergleich zu den Ausgaben für tierärztliche Behandlungen, Medikamente und mögliche Ausfallzeiten. Durch regelmäßige Vorsorge können Sie langfristig Tierarztkosten sparen.
Risiken bei Vernachlässigung
Wer auf Impfungen und Wurmkuren verzichtet, setzt die Gesundheit seines Pferdes und der gesamten Stallgemeinschaft aufs Spiel. Zu den häufigsten Risiken gehören:
1. Erhöhtes Infektionsrisiko
Ungeimpfte Pferde sind anfälliger für schwerwiegende Infektionen. Krankheiten wie Tetanus oder Herpes können tödlich enden oder langwierige Behandlungsphasen erforderlich machen. Auch eine einfache Influenza kann ohne Impfschutz zu wochenlanger Arbeitsunfähigkeit führen.
2. Parasitenbelastung
Würmer können unbehandelt massive Schäden anrichten. Neben Verdauungsproblemen und Gewichtsverlust führen Parasiten zu chronischen Gesundheitsproblemen, die die Lebensqualität Ihres Pferdes erheblich beeinträchtigen. Außerdem erhöhen sie das Risiko von Koliken und anderen schwerwiegenden Erkrankungen.
3. Gefährdung anderer Pferde
Wer keine Impfungen und Wurmkuren durchführt, riskiert auch die Gesundheit anderer Pferde im Stall oder auf der Weide. Eine Infektion oder ein Parasitenbefall kann sich schnell ausbreiten und auch Tiere betreffen, die eigentlich gut geschützt sind. Um eine stabile Herdenimmunität zu erreichen, ist es wichtig, dass alle Pferde regelmäßig geimpft und entwurmt werden.
Wie oft sollten Impfungen und Wurmkuren erfolgen?
Die Häufigkeit von Impfungen und Wurmkuren hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Alter, Haltungsform und regionalen Gegebenheiten. Einige allgemeine Richtlinien sind:
- Influenza: Mindestens einmal im Jahr, bei Turnierpferden oft alle sechs Monate.
- Tetanus: Alle zwei bis drei Jahre, nach der Grundimmunisierung.
- Herpesvirus: Je nach Risiko zwei- bis dreimal jährlich.
- Wurmkuren: Üblicherweise zwei- bis viermal im Jahr, abhängig von Kotproben und Haltungsbedingungen.
Ihr Tierarzt kann Ihnen einen individuellen Impf- und Entwurmungsplan erstellen, der auf die Bedürfnisse Ihres Pferdes abgestimmt ist.
Die Rolle des Tierarztes
Ein erfahrener Tierarzt ist ein unverzichtbarer Partner, wenn es um die Gesundheitsvorsorge geht. Er kann nicht nur die notwendigen Impfungen setzen, sondern auch Kotproben analysieren und die passenden Wurmkuren empfehlen. Durch regelmäßige Untersuchungen behält der Tierarzt den Gesundheitsstatus Ihres Pferdes im Blick und kann frühzeitig auf Veränderungen reagieren.

Fazit
Regelmäßige Impfungen und Wurmkuren sind essenzielle Maßnahmen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Pferdes zu sichern. Sie schützen nicht nur vor schwerwiegenden Krankheiten und Parasiten, sondern verbessern auch die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit Ihres Pferdes. Indem Sie auf eine konsequente Gesundheitsvorsorge setzen, beugen Sie Risiken vor, senken langfristig die Tierarztkosten und tragen zur Sicherheit der gesamten Stallgemeinschaft bei. Vertrauen Sie auf einen bewährten Impf- und Entwurmungsplan, und Ihr Pferd bleibt fit, vital und gesund – ein Gewinn für Pferd und Reiter gleichermaßen.