Die Weidezeit ist für Pferde eine der schönsten Phasen des Jahres. Endlich wieder frisches Gras, Bewegung in der freien Natur und die Gesellschaft von Artgenossen – das ist eine willkommene Abwechslung zum Stallalltag. Doch damit die Zeit auf der Weide unbeschwert bleibt, ist es wichtig, die Sicherheit der Pferde stets im Blick zu behalten. Verletzungen können schnell passieren, wenn Zäune beschädigt sind, unachtsam Weidezubehör eingesetzt wird oder die Herdenzusammenstellung Probleme verursacht. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, worauf Sie achten sollten, um Ihre Pferde auf der Weide vor Verletzungen zu schützen.
Inhalt
ToggleZaunkontrolle: Der erste Schritt zur Sicherheit
Der Zustand des Zauns ist entscheidend für die Sicherheit Ihrer Pferde. Kontrollieren Sie regelmäßig alle Zäune und Pfosten auf Schäden, lose Verbindungen oder rostige Drähte. Besonders nach dem Winter oder starken Stürmen können Zäune in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Auch durchbrennendes Unkraut unter dem Zaun oder Kletterpflanzen können die Stabilität beeinträchtigen.
Verwenden Sie Materialien, die für Pferde geeignet sind: Elektrobänder, Holzlatten oder Kunststoffzaunsysteme, die gut sichtbar und bruchsicher sind. Elektrozaunbänder sollten ausreichend gespannt und mit gut funktionierenden Stromführungen versehen sein, um die Pferde davon abzuhalten, sich zu nah an den Zaun zu wagen.

Giftpflanzen und gefährliche Gegenstände entfernen
Auf vielen Weiden wachsen Pflanzen, die für Pferde giftig sein können. Vor der Weidesaison sollten Sie die Fläche sorgfältig nach Giftpflanzen wie Jakobskreuzkraut, Herbstzeitlose oder Hahnenfuß absuchen und diese entfernen. Auch heruntergefallene Äste, Steine oder Müll können ein Risiko darstellen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Weide gründlich zu überprüfen und von potenziellen Gefahrenquellen zu befreien.
Halten Sie die Weide sauber und kontrollieren Sie sie regelmäßig, um sicherzustellen, dass keine neuen Gefahrenquellen entstehen. Eine regelmäßige Pflege der Fläche verringert das Verletzungsrisiko erheblich.
Herdendynamik beachten
Die Zusammenstellung der Herde spielt eine wichtige Rolle für die Sicherheit der Pferde. Unverträglichkeiten, Rangkämpfe oder Stress durch neue Mitglieder können zu Verletzungen führen. Wenn Sie neue Pferde in eine bestehende Herde integrieren, ist es ratsam, diese zunächst in einem angrenzenden Paddock bekannt zu machen. So können sie sich beschnuppern und aneinander gewöhnen, bevor sie zusammen auf die große Weide gehen.
Beobachten Sie die Herde auch nach der Zusammenführung genau. Sollte es zu heftigem Streit kommen, kann es notwendig sein, die Herdenzusammenstellung anzupassen. Eine harmonische Gruppe trägt erheblich zur Sicherheit auf der Weide bei.

Weidezugänge und Tränken sicher gestalten
Unfälle passieren oft an Engstellen wie Weidetoren oder Tränkeplätzen. Stellen Sie sicher, dass die Tore stabil sind, sich leicht öffnen lassen und keine scharfen Kanten oder hervorstehenden Schrauben haben. Pferde, die drängeln oder in Panik geraten, können sich an solchen Stellen leicht verletzen.
Tränkeplätze sollten gut befestigt sein, um ein Ausrutschen zu verhindern. Verwenden Sie rutschfestes Material wie Gummimatten oder Kies, um den Boden zu sichern. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die Tränken in einwandfreiem Zustand sind und keine scharfen oder rostigen Teile aufweisen.
Schutz durch Fliegendecken und Gamaschen
Insektenschutz ist nicht nur für das Wohlbefinden wichtig, sondern auch für die Sicherheit der Pferde. Stark von Fliegen oder Bremsen geplagte Pferde können nervös werden und in Panik geraten. Das erhöht das Risiko, dass sie in den Zaun geraten oder sich aneinander verletzen.
Fliegendecken und Masken schützen empfindliche Bereiche und halten die Insektenbelastung gering. Darüber hinaus können Sie, je nach Bedarf, Gamaschen oder Hufglocken verwenden, um die Beine und Hufe zusätzlich vor Verletzungen zu schützen. Achten Sie jedoch darauf, dass diese Schutzmaßnahmen gut sitzen und regelmäßig kontrolliert werden, um Scheuerstellen zu vermeiden.
Wetterbedingungen berücksichtigen
Auch das Wetter spielt eine Rolle für die Sicherheit auf der Weide. Nach starkem Regen können matschige Stellen entstehen, die das Verletzungsrisiko erhöhen. Pferde können ausrutschen oder sich in tiefem Schlamm festsetzen, was zu Muskelzerrungen oder Sehnenverletzungen führen kann.
Stellen Sie sicher, dass Ihre Weide gut drainiert ist und matschige Bereiche minimiert werden. In sehr heißen Sommern sollten ausreichend schattige Plätze und Zugang zu frischem Wasser gewährleistet sein, damit die Pferde keinen Hitzestress erleiden. Extreme Wetterbedingungen können Stress verursachen und dadurch das Verletzungsrisiko erhöhen.

Regelmäßige Gesundheitschecks
Eine regelmäßige Überprüfung des Gesundheitszustands Ihrer Pferde trägt dazu bei, Verletzungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Kontrollieren Sie täglich die Beine, Hufe und den gesamten Körper auf Schwellungen, Wunden oder Lahmheiten. Auch kleine Verletzungen sollten sofort behandelt werden, um Infektionen zu vermeiden.
Wenn Sie Veränderungen bemerken, ziehen Sie sofort den Tierarzt hinzu. Eine schnelle Behandlung verhindert, dass sich kleinere Probleme verschlimmern und größere Verletzungen entstehen.
Klare Regeln für Menschen und Tiere
Die Sicherheit auf der Weide hängt auch davon ab, wie Menschen mit den Pferden umgehen. Klare Regeln für den Umgang mit den Tieren – sei es beim Ein- und Austreiben oder beim Füttern – sorgen dafür, dass Unfälle vermieden werden. Wenn mehrere Personen in die Pflege und Betreuung der Pferde involviert sind, sollten alle wissen, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten sollen.
Gut geschulte Helfer und klare Anweisungen tragen dazu bei, die Sicherheit auf der Weide zu erhöhen. Regelmäßige Besprechungen und ein offener Austausch über Sicherheitsmaßnahmen helfen, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Fazit: Prävention ist der beste Schutz
Eine sichere Weidezeit erfordert regelmäßige Kontrollen, die richtige Ausstattung und eine harmonische Herdendynamik. Indem Sie auf die Zaunqualität, die Entfernung von Gefahrenquellen, eine stressfreie Herdenzusammenstellung und gut gepflegte Zugänge achten, minimieren Sie das Risiko von Verletzungen erheblich. Ergänzend dazu helfen geeigneter Insektenschutz, eine gute Drainage und regelmäßige Gesundheitschecks, um die Sicherheit Ihrer Pferde zu gewährleisten. So steht einer unbeschwerten und sorgenfreien Weidezeit nichts mehr im Weg.