Eine ausgewogene Ernährung ist der Grundstein für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Pferdes. Mit der richtigen Fütterung fördern Sie die Leistungsfähigkeit, stärken das Immunsystem und beugen zahlreichen Erkrankungen vor. Doch welche Futterstrategien sind tatsächlich sinnvoll und wie finden Sie die optimale Ernährung für Ihr Pferd? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihr Pferd gesund und artgerecht füttern, welche Futterarten sich eignen und worauf Sie bei der Fütterung achten sollten.
Inhalt
Toggle1. Die Basis: Hochwertiges Raufutter
Raufutter wie Heu und Gras bildet die Grundlage der Pferdeernährung. Es ist reich an Ballaststoffen und unterstützt eine gesunde Verdauung. Ein erwachsenes Pferd sollte täglich etwa 1,5–2 kg Raufutter pro 100 kg Körpergewicht erhalten. Dabei gilt: Je hochwertiger das Heu, desto besser für Ihr Pferd. Es sollte frei von Schimmel, Staub und Unkraut sein und angenehm duften.
Frisches Weidegras ist eine weitere hervorragende Raufutterquelle, allerdings sollte der Weidegang kontrolliert werden, insbesondere im Frühjahr, wenn das Gras besonders energiereich ist. Pferde, die zu Stoffwechselproblemen wie Hufrehe neigen, müssen langsam an frisches Gras gewöhnt und in der Futtermenge begrenzt werden.

2. Fütterung in kleinen, regelmäßigen Portionen
Pferde sind Dauerfresser. Ihr Verdauungssystem ist darauf ausgelegt, über den Tag hinweg kleine Mengen an Futter aufzunehmen. Deshalb ist es wichtig, das Futter über mehrere Mahlzeiten zu verteilen. Statt zwei großen Portionen Heu und Kraftfutter pro Tag sollten Sie versuchen, die Rationen auf drei bis fünf kleinere Mahlzeiten zu verteilen. So bleibt der Verdauungstrakt ständig in Bewegung und der Magen wird nie überlastet.
Durch eine regelmäßige Fütterung vermeiden Sie zudem Langeweile und Stress, da das Pferd stets eine Beschäftigung hat. Dies fördert nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Zufriedenheit des Tieres.
3. Die richtige Auswahl an Kraftfutter
Kraftfutter sollte gezielt eingesetzt werden, um den Energie- und Nährstoffbedarf Ihres Pferdes zu decken. Leichtfuttrige Pferde und Freizeitpferde kommen oft mit gutem Raufutter aus und benötigen nur wenig bis kein Kraftfutter. Sport- oder Zuchtpferde hingegen haben häufig einen höheren Energiebedarf und profitieren von einer gezielten Kraftfuttergabe.
- Hafer: Ein traditionelles Kraftfutter mit hohem Energiegehalt, das leicht verdaulich ist und sich gut dosieren lässt.
- Pellets: Eine praktische Alternative, die oft mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert ist. Achten Sie hier auf hochwertige Produkte ohne unnötige Füllstoffe.
- Müsli: Schmackhafte Mischungen, die speziell auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Pferdetypen abgestimmt sein können. Wählen Sie möglichst zuckerarme Sorten, um die Stoffwechselgesundheit zu fördern.
Grundsätzlich sollte Kraftfutter immer in Maßen gegeben werden, um Verdauungsstörungen zu vermeiden. Bei der Wahl des Futters ist es sinnvoll, sich vom Tierarzt oder einem Futterberater beraten zu lassen.

4. Mineralstoffe und Spurenelemente nicht vergessen
Ein ausgewogenes Mineralstoffverhältnis ist entscheidend für die Gesundheit Ihres Pferdes. Fehlen wichtige Spurenelemente, können Leistungsabfall, Fellprobleme oder Stoffwechselstörungen die Folge sein. Eine einfache Möglichkeit, den Mineralstoffbedarf zu decken, ist ein hochwertiger Mineralstoffblock oder ein speziell abgestimmtes Mineralfutter.
Mineralstoffe sollten stets in der richtigen Dosierung verabreicht werden. Eine Überdosierung ist ebenso schädlich wie ein Mangel. Lassen Sie die Futterration regelmäßig analysieren und passen Sie sie gegebenenfalls an, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten.
5. Ausreichend frisches Wasser bereitstellen
Wasser ist der wichtigste Bestandteil der Pferdefütterung. Ein Pferd benötigt täglich zwischen 20 und 40 Litern Wasser, je nach Aktivität, Temperatur und Futtermenge. Besonders bei der Fütterung von Heu oder trockenem Kraftfutter muss stets ausreichend frisches, sauberes Wasser zur Verfügung stehen, um eine reibungslose Verdauung zu gewährleisten.
Kontrollieren Sie die Tränken regelmäßig, reinigen Sie sie gründlich und achten Sie darauf, dass das Wasser auch im Winter nicht einfriert. Eine konstante Wasserversorgung ist ein zentraler Baustein für die Gesundheit Ihres Pferdes.
6. Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen
Jedes Pferd ist einzigartig und hat individuelle Anforderungen. Faktoren wie Alter, Rasse, Arbeitsintensität, Stoffwechsel und Gesundheitszustand beeinflussen die optimale Fütterungsstrategie. Ältere Pferde benötigen oft leichter verdauliche Futterquellen, während junge, wachsende Pferde zusätzliche Energie und Eiweiß benötigen. Allergische oder stoffwechselempfindliche Pferde profitieren von spezialisierten Futtermitteln, die ihre spezifischen Bedürfnisse abdecken.
Eine regelmäßige Absprache mit dem Tierarzt und eine genaue Beobachtung Ihres Pferdes helfen dabei, die Fütterung optimal anzupassen. Veränderungen im Gewicht, Fellzustand oder Verhalten sind oft Hinweise darauf, dass die Ration angepasst werden sollte.
7. Bewegung und Fütterung in Einklang bringen
Die Fütterung sollte immer mit der Bewegung abgestimmt sein. Ein Pferd, das regelmäßig trainiert wird, benötigt mehr Energie als ein Pferd, das überwiegend auf der Weide steht. Wichtig ist, die Futterration schrittweise an das Aktivitätsniveau anzupassen und auf plötzliche Änderungen zu verzichten. So vermeiden Sie Verdauungsprobleme und sorgen für eine konstante Energieversorgung.
Nach dem Training sollte das Pferd Zeit zum Abkühlen bekommen, bevor es größere Mengen Futter erhält. Dies reduziert das Risiko von Koliken und unterstützt eine gesunde Verdauung.

Fazit: Auf die richtige Strategie kommt es an
Eine gesunde Pferdefütterung ist kein Hexenwerk, erfordert aber ein gutes Verständnis für die Bedürfnisse des Tieres. Hochwertiges Raufutter, eine an den Leistungsbedarf angepasste Kraftfuttergabe, die richtige Dosierung von Mineralstoffen und ausreichend frisches Wasser bilden die Basis für eine artgerechte Ernährung. Indem Sie die Fütterung individuell auf Ihr Pferd abstimmen und auf Qualität und Regelmäßigkeit achten, schaffen Sie die Grundlage für ein langes, gesundes Leben.