Im Turnierreitsport steht Sicherheit an erster Stelle. Neben einem passenden Helm ist die Schutzweste eines der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände, um das Verletzungsrisiko bei Stürzen und Unfällen zu minimieren. Doch wie hat sich der Markt entwickelt, und worauf sollten Reiter beim Kauf achten? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die aktuellen Standards und zeigen die neuesten Trends bei Schutzwesten für Turnierreiter auf.
Inhalt
Toggle1. Warum ist eine Schutzweste so wichtig?
Unabhängig von der Disziplin birgt der Reitsport ein gewisses Risiko. Ein Sturz aus dem Sattel oder eine unvorhergesehene Bewegung des Pferdes kann schnell zu ernsthaften Verletzungen führen. Besonders bei Vielseitigkeitsprüfungen, Springturnieren oder Geländeritten, wo Hindernisse ins Spiel kommen, kann eine Schutzweste lebensrettend sein. Moderne Westen sind so konzipiert, dass sie den Brust- und Rückenbereich schützen, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Dies ist besonders wichtig, um den Reitern weiterhin eine optimale Kontrolle und Balance zu ermöglichen.

2. Die aktuellen Sicherheitsstandards
Wer eine Schutzweste kauft, sollte sich mit den geltenden Sicherheitsnormen vertraut machen. In Europa sind vor allem zwei Standards relevant:
- EN 13158: Diese Norm gibt es in verschiedenen Leveln (Level 1, 2 und 3). Level 3 bietet den höchsten Schutz und wird vor allem für Vielseitigkeitsprüfungen und Geländeprüfungen empfohlen. Level 2 wird oft im allgemeinen Turniersport genutzt, während Level 1 nur für weniger risikoreiche Aktivitäten vorgesehen ist.
- BETA-Standard: Die British Equestrian Trade Association (BETA) hat eine eigene Norm, die oft parallel zur EN-Norm verwendet wird. Westen mit BETA Level 3 entsprechen der höchsten Schutzklasse und werden von vielen Turnierreitern bevorzugt.
Beim Kauf ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Weste eine dieser Normen erfüllt. Dies garantiert, dass das Produkt strengen Tests unterzogen wurde und einen zuverlässigen Schutz bietet.
3. Die neuesten Trends bei Schutzwesten
Die Entwicklung von Schutzwesten hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Neben der Sicherheit legen Hersteller zunehmend Wert auf Komfort, Design und Funktionalität. Hier sind einige der aktuellen Trends:
- Leichtere Materialien: Moderne Schutzwesten bestehen aus High-Tech-Materialien, die nicht nur stoßdämpfend sind, sondern auch leichter und flexibler als frühere Modelle. Dadurch fühlen sich Reiter nicht mehr so eingeengt, was vor allem bei langen Turniertagen von Vorteil ist.
- Bessere Belüftung: Atmungsaktive Stoffe und durchdachte Belüftungssysteme sorgen dafür, dass Reiter selbst bei höheren Temperaturen angenehm kühl bleiben. Dies erhöht den Tragekomfort und verhindert, dass die Weste als störend empfunden wird.
- Verbesserte Passformen: Schutzwesten sind heute in verschiedenen Größen und Schnitten erhältlich, um Männern, Frauen und Jugendlichen eine perfekte Passform zu bieten. Einstellbare Gurte und flexible Einsätze sorgen dafür, dass die Weste individuell angepasst werden kann.
- Modische Designs: Schutzwesten sind längst nicht mehr nur funktionale Ausrüstungsgegenstände. Hersteller bieten mittlerweile Modelle in modernen Farben und schlanken Schnitten an, die sich harmonisch in das Turnieroutfit einfügen.
Diese Weiterentwicklungen machen Schutzwesten nicht nur sicherer, sondern auch angenehmer zu tragen, wodurch immer mehr Reiter sie in ihren Alltag integrieren.

4. Airbagwesten: Die Zukunft der Reitersicherheit?
Ein besonders spannender Trend im Bereich der Schutzwesten sind Airbagwesten. Diese Westen sind mit einer kleinen Gaspatrone ausgestattet, die bei einem Sturz einen Airbag auslöst. Dadurch wird der Aufprall auf den Rücken, die Brust und oft auch auf den Nacken deutlich abgemildert. Solche Systeme werden immer beliebter, vor allem im Vielseitigkeitssport, wo das Sturzrisiko besonders hoch ist.
Airbagwesten bieten einige Vorteile:
- Sie bieten zusätzlichen Schutz bei schweren Stürzen.
- Die Westen sind oft leichter und flexibler als herkömmliche Schutzwesten.
- Einige Modelle können über einer klassischen Schutzweste getragen werden, um den Schutz noch weiter zu erhöhen.
Allerdings gibt es auch einige Aspekte zu beachten. Airbagwesten müssen korrekt ausgelöst werden, um ihre Schutzwirkung zu entfalten. Zudem sind sie in der Anschaffung meist teurer und erfordern regelmäßige Wartung. Dennoch sehen viele Reitsicherheitsexperten in Airbagwesten die Zukunft der Schutzbekleidung im Turniersport.
5. Tipps für den Kauf einer Schutzweste
Beim Kauf einer Schutzweste sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Sicherheitszertifikate: Achten Sie darauf, dass die Weste eine EN-13158- oder BETA-Zertifizierung besitzt.
- Passform: Probieren Sie die Weste an und stellen Sie sicher, dass sie gut sitzt, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.
- Tragekomfort: Testen Sie, wie sich die Weste in Bewegung anfühlt. Eine gut sitzende Weste sollte kaum auffallen und sich angenehm tragen lassen.
- Belüftung: Besonders bei längeren Turnieren ist eine gute Belüftung wichtig, um Überhitzung zu vermeiden.
- Pflege und Haltbarkeit: Informieren Sie sich, wie die Weste gereinigt und gelagert werden sollte, um ihre Schutzwirkung langfristig zu erhalten.
Indem Sie sich vor dem Kauf gründlich informieren und verschiedene Modelle testen, finden Sie die Schutzweste, die optimal zu Ihnen und Ihren Anforderungen passt.

Fazit: Sicherheit und Komfort in perfekter Kombination
Schutzwesten sind aus dem modernen Turniersport nicht mehr wegzudenken. Mit den aktuellen Sicherheitsstandards und den neuesten Trends in Design, Komfort und Technik bieten sie heute mehr als nur Schutz: Sie sorgen für ein angenehmes Tragegefühl und unterstützen Reiter darin, ihr Bestes zu geben. Egal ob klassische Schutzweste oder innovative Airbagweste – eine passende Schutzweste ist eine lohnende Investition in Ihre Sicherheit und Ihren Erfolg im Turniersport.